Zitat der Woche:

Zum neuen Jahr:

“OBwol das vergangen jahr unter allen, welche der grosse GOtt E. Hoheit bisher erleben lassen, dasjenige seyn mag, das aus vielen ursachen deroselben theuren person vor den übrigen den meisten kummer, sonderlich da gegen das ende desselben eine der vornehmsten stützen vieler künfftigen hoffnung umgerissen werden muste, erwecket hat, also, daß man, wo man der vernunfft fleischlichem urtheil folget, gedencken solte, es wäre lauter betrübtes und unglückliches in demselben gewesen, so trage ich dannoch das Christliche vertrauen zu Ew. Hoheit geübter gottseligkeit, daß, obwol fleisch und blut sein leiden schwer und schmertzlich fühlet, sie dannoch mit den augen des geistes durch alles hindurch sehen, und in der krafft Gottes dero seele durch kindliche gelassenheit ihres himmlischen Vaters heiliger fügung sich übergebende dieselbe beruhigen, diese warheit aber bereits so viel tieffer sich eintrucken habe lassen.”

Aus Speners Brief an die ehem. sächsische Kurfürstin und Kurfürstenmutter Anna Sophie (Berlin, 02. Januar 1692); in: AFSt/H A 143 : 110c (Entwurf) = Philipp Jakob Spener, Letzte Theologische Bedencken, Teil 2, Halle 1711 (2. Aufl. 1721), 409f.

323. Ankunft Speners in Berlin

Am 6. Juni 1691 traf Spener in Berlin ein. Am 14. Juni wurde er in der St. Nikolaikirche in das Amt des Propstes von Berlin eingeführt.

Nikolaikirche in Berlin um 1736
Diese Datei wurde als frei von jeglichen bekannten Einschränkungen des Urheberrechts, einschließlich verbundener und benachbarter Rechte erkannt.Quelle: Die Königl. Preuß. Residentz BERLIN nach ihrem accuraten Grundriß u. zweien Prospecten, auch Abbildung der sämtl. Kirchen und vornehmsten Känigl. Gebäuden derselben, im Verlag J. D. Schleuen, Kupferstecher in Berlin

Suche nach Spener-Briefen

Für unser Editionsprojekt sind wir für Hinweise auf weiter Briefe von bzw. an Spener und auch für Hinweise auf Spener-Korrespondenz in anderen Korrespondenzen sehr dankbar.

Noch im 18. Jahrhundert verfügte der Spandauer Garnisons- und Festungsprediger Friedrich Gedicke (1718-1762) über eine Sammlung von Briefen, die insgesamt rund 250 unterschiedliche Absender an Spener gerichtet haben. Deren größter Teil muss als verschollen gelten. Eine von Gedicke geplante Edition ist über die Präsentation weniger Kostproben nicht hinausgekommen.

Gedicke, Friedrich: Epistolarvm Selectissimarvm Leibnitii Schvrtzfleischii Thomasii Schilteri Sebast. Schmidii Jobi Lvdolphi Joh. Bvxtorfii, Clodii Et Molani. Decas Berolini 1745 [VD18 1031850X]