Die Sammlung und Veröffentlichung von Briefen Philipp Jakob Speners begann bereits zu dessen Lebzeiten. 1700 bis 1702 erschien, von Spener selbst herausgegeben, eine vierbändige Sammlung deutschsprachiger Briefe unter dem Titel „Theologische Bedencken und andere briefliche Antworten“ (21707-1709; 31712-1715). Nach Speners Tod veröffentlichte Freiherr Carl Hildebrand von Canstein drei Bände mit weiteren Briefen Speners („Letzte theologische Bedencken“, 1711/21721) sowie eine Sammlung lateinischer Briefe („Consilia et Iudicia theologica latina“, 1709). Alle drei Reihen sind seit den 1990er Jahren als Faksimile-Ausgabe im Olms-Verlag (hg. von Erich Beyreuther / Dietrich Blaufuß) neu erschienen.
In diesen Briefausgaben wurden zahlreiche Namen getilgt oder Textteile ausgelassen, was die sachgemäße Erfassung des Briefinhalts entscheidend behindert. Daneben finden sich zahlreiche orthografische Unstimmigkeiten und Satzfehler, sodass diese Editionen gegenwärtigen textkritischen Ansprüchen nicht mehr genügen.
Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden weitere (neu aufgefundene) Briefe Speners in Zeitschriften und Sammelbänden publiziert, im 19 Jahrhundert verschiedene Gruppen von Spenerbriefen nochmals ediert oder erstmals herausgegeben. So erschienen z.B. 1838 „Philipp Jakob Spener‘s deutsche und lateinische theologische Bedenken“ (hg. von F.A.E. Hennicke), eine Auswahl aus den o.g. Briefausgaben. Neu ediert wurden u.a. der Briefwechsel Speners mit August Hermann Francke (1861, hg. von Gustav Kramer) und eine Sammlung von (ausgewählten) Briefen Speners an Anna Elisabeth Kißner, Arztwitwe in Frankfurt a. M. und Vertraute Speners (1936, hg. von August Nebe).